Was für ein Herbst! Was für ein Jahr, 2018!
2018 ist in der Tat eines der spannendsten Jahre in den letzten Jahrzenten und bricht gefühlt jegliche Rekorde:
- der Austrieb früh wie nie
- so viele Früchte wie nie
- so trocken wie selten
- so heiß wie selten
- so schöne Trauben wie selten
- Weinlese so früh gestartet wie nie
- Weinlese so früh beendet wie nie
So früh, wie noch nie in der Geschichte unseres Weinguts, haben wir gestern am 04.10.2018 unsere Weinlese beendet. Während jetzt noch die Äpfel und Birnen auf unseren Streuobswiesen darauf warten eingesammelt zu werden, sind wir im Keller damit beschäftigt unsere Trauben zu verarbeiten und die Rotweine auf der Maische vergären zu lassen. In zwei Wochen ist die meiste Herbstarbeit abgeschlossen und die Vorweihnachtszeit kann langsam starten.
Wir sind geplättet. Die Natur ist im Frühjahr in einem rasanten Tempo gestartet und schnell war klar, wir bekommen eine der frühesten Weinlesen aller Zeiten. Doch, dass der Herbst tatsächlich Anfang Oktober bereits abgeschlossen sein wird wird hätte da noch niemand vermutet. Während die Natur ihren Sprint weiter beibehielt zeigten sich auch schon die ersten Blüten und Fruchtansätze. Schon jetzt konnten wir zu unsrer Freude erkennen, dass es in diesem Jahr eine unglaubliche Vielzahl an Früchten geben wird.
Doch dann legte die Natur erst richtig los. Es wurde heiß und trocken, sodass Pflanzen und Bäume begannen unter der Trockenheit zu leiden und in einen sogenannten Trockenstress gerieten. Während Waldhimbeeren noch genügend Wasser abgreifen konnten, vertrockneten andere Beeren, wie Waldbrombeeren, direkt an den Büschen und wurden nicht einmal reif. Auch auf unseren Streuobstwiesen und in den Weinbergen konnte man immer mehr zuschauen wie unsere Reben und Bäume leiden. So wurden über Wochen hinweg Weinberge und zum ersten mal in unsrer Geschichte sogar einzelne Apfelbäume bewässert, sodass wir uns Ende August über prall gefüllte Weinberge und Streuobstwiesen freuen konnten.
Am Montag den 03.September läuteten wir dann endgültig den Herbst ein. Über die letzten 3,5 Wochen haben wir super schöne Trauben ernten dürfen, denn auch hier ist gefühlt ein Rekordjahr zu bekunden. Die Trauben hingen so schön wie selten am Stock. Hervorragende Qualitäten und kaum ein fauliges Beerchen waren zu finden, auch das Wetter hat bis zum Schluss mitgemacht – naja manchmal war es sogar fast zu warm für unser Lesegut. Aber dennoch, so macht der Herbst Spaß.
Jetzt geht es auf den Streuobswiesen weiter: Birnen und Äpfel werden gesammelt und vergoren, sodass wir im Winter unsere feinen Edelbrände herstellen können.
Wir sind auf die Ergebnisse gespannt. Die ersten Proben versprechen bereits tolle und interessante Weine.